Heilerziehungspflege: Jetzt endlich in die Schulgeldfreiheit starten!

Mit großer Sorge haben wir zur Kenntnis genommen, dass die Schulgeldfreiheit in der Heilerziehungspflege nicht im Haushalt aufgenommen wurde.

Die SPD und CDU hatten in ihrem Koalitionsvertrag folgendes vereinbart: „Ferner wollen wir sicherstellen, dass Schulgeldzahlungen einer Berufswahl nicht im Wege stehen.“ In Niedersachsen ist aber die Entwicklung der Zahl der Menschen, die diese Ausbildung ergreifen, rückläufig. Lt. einer Aufstellung des Kultusministeriums gingen diese im Zeitraum von 2016 bis 2020 um fast 25 % zurück.

Potentielle Schüler*innen berichten uns, dass ein Grund, weshalb sie die Ausbildung nicht antreten, der ist, dass sie für ihre Ausbildung Geld bezahlen müssen. Durch die Befreiung von Schulgeld in anderen Bereichen, die wir ausdrücklich begrüßen, hat die Ausbildung der Heilerziehungspflege einen weiteren Nachteil erlitten.

Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger sind die Fachkräfte für Menschen mit Beeinträchtigungen. Entscheiden sich weniger für diese Ausbildung, fehlen diese für die Verwirklichung des Teilhabeanspruchs von Menschen mit Beeinträchtigungen in Niedersachsen. Schon jetzt berichten uns Mitgliedsorganisation, dass sie personalintensivere Angebote nicht umsetzen können. Auch Eltern und Menschen mit Beeinträchtigungen berichten uns, dass es immer schwieriger wird, Unterstützung zu erhalten.

Wir möchten Sie daher eindringlich bitten, sich im Sinne der Menschen mit Beeinträchtigungen und im Sinne der Menschen, die diesen Ausbildungsberuf ergreifen wollen, für eine Schulgeldfreiheit ab dem kommenden Jahr einzusetzen. Der Einstieg in die Schulgeldfreiheit soll zunächst ca. 300.000 Euro kosten.

Wir stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung und hoffen auf Ihre Unterstützung.

 

Mit besten Grüßen
Frank Steinsiek
Landesgeschäftsführer

            

Lebenshilfe Landesverband Niedersachsen e.V.

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